Sprechen mit Trachealkanüle

Beim erstmaligen Einrichten einer „Sprechsituation“ muss äusserst sorgsam vorgegangen werden. Ist neben dem leeren Cuff zu wenig Platz für die Ausatemluft vorhanden, kann nicht gut oder gar nicht ausgeatmet werden, was schnell zu Atemnot und Ängsten führen kann. Das Sprechventil muss in diesem Fall sofort wieder entfernt werden. 

Die Ursachen von Ausatemproblemen über die physiologischen Atemwege können in einer zu grossen Trachealkanüle oder in einer Stenose der oberen Atemwege liegen -  beispielsweise durch eine Schwellung, einen Tumor oder eine beidseitige Stimmlippenlähmung.

 

Ziel ist eine Ausatmung über den physiologischen Atemweg, die möglichst geräuschlos und anstrengungslos ist. Die subjektive Anstrengung kann mittels Druckmessung nach Johnson (Johnson, D. C., Campbell, S. L., & Rabkin, J. D. (2009). Tracheostomy tube manometry: evaluation of speaking valves, capping and need for downsizing. Clin Respir J, 3(1), 8-14). objektiviert werden. Diese einfache Objektivierung bei Verwendung von Sprechventilen ist im klinischen Alltag eine wertvolle Unterstützung, wenn an der Trachealkanülen-Versorgung etwas verändert werden muss. Die Druckmessung ist auch im unten aufgeführten Buch "Trachealkanülen-Management - in sicheren Schritten Richtung Dekanülierung" auf den Seiten 80 und 105 zu finden.

 

Werden Trachealkanülen mit Phonationsöffnungen verwendet, muss dringend endoskopisch kontrolliert werden, ob die Öffnungen korrekt in der Trachea liegen und die Ausatemluft durchströmen kann. 

Liegen die Phonationsöffnungen nicht korrekt in der Trachea, sondern ganz oder teilweise im Tracheostomakanal, kann die Ausatemluft nicht durchströmen. Zudem besteht die Gefahr, dass die falsch liegenden Phonationsöffnungen zu Irritationen, Granulationsgewebe, Schmerzen oder Blutungen führen können. 

Trachealkanüle mit korrekt liegender Phonationsöffnung
Trachealkanüle mit korrekt liegender Phonationsöffnung
Endoskopische Bilder von verlegten Phonationsöffnungen, unten rechts: Irritation im Tracheostomakanal nach Entfernung der Kanüle
Endoskopische Bilder von verlegten Phonationsöffnungen, unten rechts: Irritation im Tracheostomakanal nach Entfernung der Kanüle


Weitere und ausführlichere Informationen sind erhältlich im Buch „Trachealkanülen-Management – In sicheren Schritten Richtung Dekanülierung“, das bereits in 4. Auflage im Schulz-Kirchner Verlag erschienen ist. 

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Flyer Trachealkanülenmanagement
produktblatt_schwegler_4aufl_2022.pdf
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